Vertrieb - 14.08.2023
Für die Einen stellen Cookies eine unschätzbare Währung dar, für die Anderen sind sie störend bis gefährlich. Was steckt hinter den Cookies und wie kann man sie kontrollieren? Wir geben einen Überblick.
Im Grunde sind Cookies kleine Textdateien, die Webseiten immer dann erzeugen, wenn jemand sie öffnet. Sie stammen von aufgerufenen Webseiten (zum Beispiel Google oder Shopping-Seiten) und sichern eine Auswahl verschiedenster Daten. Darunter etwa die Sprache, diverse Seiteneinstellungen, die E-Mail-Adresse oder, sofern vorhanden, Profilinformationen zur Person. Ein Beispiel dafür ist etwa das voreingestellte Passwort auf verschiedenen Seiten. Häufig sollen Cookies das Surferlebnis erleichtern und beschleunigen - anstatt etwa immer aufs Neue ein Passwort eingeben zu müssen, übernehmen die Cookies diesen Job und vereinfachen das Ganze zu einem simplen Klick.
Die Zwecke, zu denen die Technologien eingesetzt werden reichen von der Erhebung von Statistiken zur Verbesserung der Nutzbarkeit des Telemedienangebots bis hin zur Identifizierung der Nutzerinnen und Nutzer zur Profilbildung für die Anzeige verhaltensbezogener Onlinewerbung. Ein häufiger Anwendungsfall von Tracking-Technologien sind Cookies oder andere technische Lösungen wie „Local Storage“ und „Session Storage“. Cookies sind kleine Textdateien, die beim Aufruf einer Internetseite erzeugt werden können. Der Server der aufgerufenen Internetseite fordert den Browser auf, eine Textdatei mit Informationen auf dem Endgerät des Nutzers zu speichern. Navigieren Nutzende auf der aufgerufenen Seite weiter oder ruft sie später erneut auf, kann der Telemediendienst das Endgerät anhand dieser Informationen erkennen.
Dabei können verschiedene Arten von Cookies verschiedene Aufgaben erfüllen. Es ist daher nicht möglich, sie pauschal als „gut“ oder „schlecht“ zu kategorisieren – denn während Nutzerinnen und Nutzer auf einige Sorten von Cookies sicher verzichten können, sind andere dringend notwendig, um verschiedene Web-Services überhaupt zu ermöglichen.
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Das geht mit den Session Cookies los. Dabei handelt es sich um temporäre Cookies, die gemeinhin als unproblematisch gelten. Sie verbringen ihr Dasein direkt im Browser der Nutzenden, verschwinden allerdings, sobald die Browsing-Session beendet ist. Ein Beispiel dafür sind Online-Shops, die sich mittels Cookies „merken“ können, welche Waren derzeit im Warenkorb liegen. Ohne Cookies wäre der Warenkorb nach jedem Klick auf eine neue Unterseite wieder leer. Wichtig dabei: Wer die Internet-Sitzung nicht beendet oder sich nicht ausloggt, riskiert, dass die Session-Cookies weiterhin gültig sind. Der Warenkorb ist dann zum Beispiel für andere sichtbar, die sich Zugriff auf das Gerät verschaffen.
Auch permanente Cookies oder Tracking Cookies genannt, sind Cookies, die auf dem Gerät der Userinnen und User verbleiben, auch wenn der Browser geschlossen ist. Sie können zwar nach einer Weile zu einem gesetzten Datum „verfallen“ oder durch manuelle Löschung verschwinden, aber bis dahin verbleiben sie. Ihre Aufgabe ist es, die Präferenzen der Nutzenden zu speichern, sich Personalisierungseinstellungen zu merken oder die Historie der Browsernutzung zu dokumentieren. Wegen ihnen können sich Webseiten Nutzerinnen und Nutzer merken, die zurückkehren, und eine auf sie zugeschnittene Nutzer-Experience bieten. Beim Öffnen einer Internet-Seite mit Werbebanner entsteht ebenfalls ein Cookie. Dieses „spioniert“ das Surf-Verhalten aus und kann dazu führen, personalisierte Werbung zu erhalten. Weil Tracking-Cookies manchmal Daten wie Adressen, Telefonnummern oder Bankverbindungen speichern, besteht hier ein Sicherheitsrisiko.
Was uns direkt zu den Third Party Cookies führt. Hierbei handelt es sich um Tracking-Cookies, die nicht direkt von der aufgesuchten Webseiten stammen, sondern von Unternehmen, die Werbung platziert haben. Häufig sind das Firmen, die damit individuell personalisierte Werbung schalten wollen.
Im Grunde gibt es für Cookies zwei mögliche Lebenswege: Entweder (im Falle von Session Cookies) erfolgt die Löschung sofort, wenn die aktuelle Session endet. Wann genau das der Fall ist, ist je nach Browser definiert. Manche Browser können eine Session nach erneuter Seitenöffnung wiederherstellen. In diesem Fall können auch die sonst so kurzlebigen Session Cookies über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen. Persistent Cookies wiederum „vergammeln“ entweder zu einem gesetzten Datum oder nach einem vorprogrammierten Zeitraum.
Immer, wenn von „Datenkraken“ oder ähnlichem die Rede ist, geht es unweigerlich auch um Cookies. Sie helfen beim Erstellen von detaillierten Nutzerprofilen, können dabei aber nicht nur Marketingzwecken dienen, sondern auch attraktiv für Internet-Kriminelle sein. Um diese Risiken anzugreifen und Userinnen und Usern die Möglichkeit zu geben, sich vielen Cookies von vornherein zu entledigen, hat die Europäische Union (EU) bereits um die Jahrtausendwende entsprechende Gesetze vorbereitet. Heutzutage müssen Webseitenbetreibende entsprechende „Cookie-Banner“ auf ihren Webseiten einbinden, mit deren Hilfe User entscheiden können, welche Cookies tatsächlich generiert werden.
Dabei besteht eine gewisse Auswahl an Möglichkeiten, um Cookies zu kontrollieren. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät zum Beispiel dazu, Cookies und Javascript stets mit kritischem Auge zu prüfen. Außerdem gilt es einen Blick in die Privacy-Einstellungen des Browsers zu werfen. Diese können einen zusätzlichen Schutz vor der Aufzeichnung des Browsing-Verhaltens bieten. Beim Schließen des Browsers sollten Cookies standardmäßig gelöscht (oder zumindest regelmäßig) oder der sogenannten Inkognitomodus genutzt werden.